V-2 Einsatz - Weltkrieg2 (2024)

V-2 Einsatz - Weltkrieg2 (1)

V-2, die deutsche ‚Vergeltungswaffe 2‘.
Organisation, Einsatz, Abschuss und Wirkung der ballistischen Rakete A-4 (V-2) in den Jahren 1944 bis 1945.

Hier zu Teil I: Entwicklung der V-2.

Organisation der Raketen-Einheiten

Seiteninhalt:

Im Herbst 1943 erschien es den Deutschen so, dass sowohl die ballistische Rakete A-4 (V-2) des Heeres als auch die ‚Fliegende BombeFieseler Fi 103 der Luftwaffe im Frühjahr 1944 einsatzbereit werden.
Da beide Waffensysteme den Zweck hatten, England zu beschießen, bildete das Heer am 1. Dezember 1943 mit dem ’65. Armee-Korps zur besonderen Verwendung‘ eine gemeinsame Organisation. Den Befehl über das Korps wurde dem bisherigen Kommandant der Heeres-Artillerie-Schule, Generalleutnant Erich Heinemann, übertragen. Sein Stabschef war Oberst Eugen Walter von der Luftwaffe.
Das Korps bezog Anfang 1944 sein Hauptquartier bei St. Germain in Frankreich, aber da das V-2-Programm weiterhin von Problemen geplagt war, konzentrierte es sich erst einmal auf den Einsatz der V-1.

Die Raketenbatterien des Heeres sollten ursprünglich von Dornberger befehligt werden, welcher dafür am 1. September 1943 vom Entwicklungsprogramm der ballistischen Rakete A-4 freigestellt wurde. Der katastrophale Verlauf der Feldversuche in Polen führten jedoch zur Ablösung Dornbergers durch einen erfahrenen Offizier der Feldartillerie, General Richard Metz. Dornberger nahm dagegen die wieder die Arbeit beim technischen Entwicklungsprogramm der Rakete auf.

Aus den Schulungs-, Ersatz- und Erprobungseinheiten des A-4-Programms wurden drei Abschuss-Bataillone gebildet: Artillerie-Abteilung 836, Artillerie-Abteilung 485 und Artillerie-Abteilung 962.
Nach der Besichtigung der ersten beiden Bataillone im Frühjahr 1944 war General Metz desillusioniert über die Fähigkeit ihrer Offiziere und Mannschaften und das dritte Bataillon wurde dazu verwendet, die ersten beiden auf Vordermann zu bringen. Metz war vom Zustand der Einheiten so frustriert, dass er sein Kommando niederlegte und ein ‚ernsthaftes‘ Frontkommando verlangte.

Zwischenzeitlich hatte Heinrich Himmler seiner Waffen-SS den Auftrag gegeben, ein eigenes Raketen-Bataillon aufzustellen. Die SS-Werfer-Abteilung 500 begann daher mit der Umrüstung von ihren konventionellen Raketenwerfern auf die neue ballistische Rakete.

Die Verzögerung bei der A-4-Rakete, die alliierte Invasion in der Normandie und der Verlust der ersten Abschussbunker dort und das Attentat auf Adolf Hitler führten dazu, dass SS-General Hans Kammler ab August 1944 die Leitung der Operationen für die V-2-Rakete übernahm, welche dem 65. Korps entzogen wurde.

Zur Zeit des Beginns des ersten Einsatzes der V-2 im Herbst 1944 bestand jedes Abschuss-Bataillon aus 5 Abteilungen. Dazu gehörte die Hauptquartier-Abteilung, die Abschuss-Abteilung, die Funk-Abteilung, die technische Abteilung und eine Treibstoff-Abteilung.

Die Abschuss-Abteilung hatte drei Abschuss-Batterien mit je drei Meillerwagen (so genannt, da der Anhänger von der Firma F.X.Meiller in München hergestellt wurde) zum Transport und Aufrichten der Raketen, eine Bodenplatte-Startvorrichtung und ein Feuerkontroll-Fahrzeug.
Jede Abschuss-Batterie bestand aus 39 Mann, welche in fünf Teams organisiert waren. Die Feuerkontrolle, die Untersuchungs- und Einrichtungsmannschaft, die Motoren-Mannschaft, sowie je eine Mannschaft für die Elektrik und für die Fahrzeuge und Anhänger.

Die Funk-Abteilung war für die Nachrichtenverbindungen der Einheit zuständig und suchte die Feuerstellungen für die Batterien aus.
Die technische Abteilung lud die Raketen am Eisenbahnendpunkt um und transportierte sie auf den Transportwagen zu den vorgesehenen Abschuss-Stellungen. Diese Abteilung verfügte über drei Vidal-Anhänger pro Meillerwagen zum Transport der A-4-Raketen, was somit 27 pro Bataillon ergab.
Die Treibstoff-Abteilung war in drei Mannschaften unterteilt, welche jeweils für einen der Treibstoffe verantwortlich war: Flüssigsauerstoff (LOX), Alkohol und Natriumpermanganat (Z-Stoff). Das Bataillon hatte 22 LOX-Anhänger, 48 Alkohol-Tankwagen, 4 Z-Stoff-Anhänger und 4 Pumpen-Anhänger.

Abschuss der V-2

Wenn die V-2 per Eisenbahn in der Gegend des vorgesehenen Abschusses eingetroffen waren, lud die technische Mannschaft diese mithilfe ihrer De Friese und Strabo 16-Tonnen-Kräne auf die Vidal-Anhänger um. Die Sprengköpfe wurden getrennt von den Raketen auf eigenen Zügen herangebracht und wurden erst am Startplatz auf die Raketen montiert.

Die Technische Abteilung überprüfte die Raketen. Danach wurden die Raketen mit dem Kran auf den Meillerwagen umgeladen und zur Abschussstelle gebracht. Der Flüssigsauerstoff wurde aus einem speziellen Transporter in kleinere, isolierte Anhänger umgeladen.

V-2 Einsatz - Weltkrieg2 (6)


Als ideale Abschussstellen galten Straßen mit Bäumen an beiden Seiten, um die Entdeckung aus der Luft zu erschweren. Dort wurde die Bodenplatte-Abschussvorrichtung hinter den Meillerwagen angebracht.
Wenn die Rakete in Stellung gegangen war, trafen die Kabelwagen und Elektrizität-LKW ein und verkabelten die Rakete und den Anhänger. Nachdem die Kraftübertragung hergestellt wurde, dauerte es 12 Minuten, die Rakete aufzurichten.
Der Meillerwagen verblieb noch während des Auftankens der Rakete an der Abschussstelle, da er über ein Gerüst und Leitern zur Überprüfung der Rakete verfügte. Anschließend verließ er den Ort und nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, auch alle 32 anderen Fahrzeuge und Anhänger.

Es erfolgte nochmals eine Überprüfung der Rakete und anschließend trafen die Treibstoff-Tankwagen und Anhänger ein. Zwei Methylalkohol-Tankwagen wurden für das zehnminütige Auffüllen der Haupttanks der Rakete benötigt. Der Anhänger mit dem Flüssigsauerstoff (LOX) wurde erst zum Schluss herangebracht und sein Inhalt in die Rakete gepumpt, damit möglichst wenig davon verdampfte.

Die Turbopumpe der Rakete, welche den Alkohol und LOX in die Brennkammer trieb, benötigte ihren eigenen Brennstoff aus Natriumpermanganat und Wasserstoffperoxid. Nachdem das Auftanken abgeschlossen war, wurde ein elektrischer Zünder unterhalb der Brennkammer des Raketenmotors angebracht.
Während des Auftankens kletterte ein Mann der Mannschaft hoch zur Führungsbuchse und schloss ein elektrisches Kabel an, welches die Befehle zur Vertikale Trägheitsführungs-Einheit und Flugkontrollsystem übermittelte.

Nachdem das Auftanken und die Vorbereitungen erledigt waren, wurde der Hebearm des Meillerwagen abgesenkt und der Anhänger weggezogen, während die Versorgungsfahrzeuge in sichere Entfernung vom Startplatz gebracht wurden.
Nachdem der Abschuss der Rakete wie bei der konventionellen Artillerie im richtigen Winkel vorbereitet war, gab der Kommandant den Befehl ‚X minus 10‘, was bedeutete, dass der Start in 10 Minuten erfolgte.

Somit dauerte die gesamten Vorbereitungen für den Abschuss zwischen vier und fünf Stunden, wovon die letzten 90 Minuten für das Aufrichten, Betanken und Vorbereiten der Rakete benötigt wurden. Etwa 15 Prozent der aufgerichteten und betankten Raketen konnten wegen Fehlfunktion oder Vereisung des Flüssigsauerstoffs nicht gestartet werden.

Das Feuerleitpanzerfahrzeug für V-2 Raketen auf Zugkraftwagen 8t in Feuerstellung, wobei der gepanzerte Kommandostand in Richtung des Startplatzes ausgerichtet ist.

Bei späteren V-2 wurde erst vor dem Aufrichten das empfindlichste Teil des Steuerungssystems für den elektrischen Leitstrahl am Raketenkopf angebracht.

Der Feuerleitpanzer, ein umgebautes SdKfz-7-Halbkettenfahrzeug mit einem gepanzerten Kommandoraum im hinteren Teil, wurde rückwärts in einer Entfernung von 100 bis 150 Metern von der Startrampe der Rakete in Stellung gebracht. Wenn genügen vorhanden Zeit war, wurde noch eine Schutzböschung vor dem Fahrzeug errichtet.
Diese Schutzmaßnahmen waren für den Fall notwendig, dass die Rakete auf der Rampe bei der Zündung zerbrach oder explodierte.

Der Feuerleitpanzer hatte vier Mann Besatzung aus dem Kommandanten oder seinem Stellvertreter, dem Techniker für den Funk, Antrieb und dem für die Schubkontrolle.
Nach Überprüfung der drei Kontrollelemente im gepanzerten Schutzraum des Fahrzeuges begann die Start-Frequenz. Dabei wurde zuerst die Turbopumpe in Betrieb genommen, welche das LOX und den Alkohol in die Brennkammer drückte, wo dieser durch den elektrischen Zünder entflammt wurde.
Zu diesem Zeitpunkt entwickelte die Rakete etwa 8 Tonnen Schub, was nicht genug zum Abheben war. Wenn klar war, dass der Antrieb einwandfrei funktionierte, wurde voller Schub gegeben und die Rakete hob von ihrem Startgestell ab.

Nach dem Start arbeitete der Antrieb der A-4-Rakete für 55 Sekunden. Flugkorrekturen erfolgte durch vier Graphitlamellen im Raketenausstoß für Neigung und Azimut und vier Ruder an den Flossen für Rollen und Kurs. Die letzten 25 Prozent der gebauten A-4-Raketen verfügten noch zusätzlich über das Lorenz-Leitstrahlsystem, wobei der Autopilot noch einen Funkempfänger erhielt. Das System war aber erst ab Januar 1945 einsatzbereit und die einzige Einheit, welche diese Ausrüstung regulär verwendete, war die SS-Werfer-Abteilung 500. Diese erzielt damit aber erheblich bessere Trefferquoten und wurde sogar beim einzigen taktischen Einsatz der V-2, gegen die Brücke von Remagen, eingesetzt.
Die Reichweite der V-2 wurde über die Brenndauer des Raketenmotors geregelt. Zu Beginn wurde die Brenndauer über Funk gesteuert und ab Ende 1944 durch einen eingebauten Beschleunigungssensor.

V-2 Einsatz - Weltkrieg2 (11)


Zum Zeitpunkt, wo der Verbrennungsmotor erlosch, hatte die Rakete eine Höhe von etwa 30,5 Kilometer erreicht und befand sich 27,3 Kilometer vom Startplatz entfernt. Die Höchstgeschwindigkeit reduzierte sich von 172 m/sek auf 129 m/sek, wenn sie ihren Scheitelpunkt erreichte. Bei der maximalen Reichweite von 320 Kilometern war dies eine Höhe von 93,3 Kilometer, bevor sich die V-2 wieder in Richtung Erde neigte. Die Flugzeit über die volle Reichweite betrug 5 1/2 Minuten.

Einsätze der V-2

Im Vergleich zu modernen Raketen hatte die A-4 nur eine geringe Trefferwahrscheinlichkeit. Im Schnitt betrug die Abweichung 7 bis 17 Kilometer vom festgelegten Ziel. Nur 4 Prozent der Raketen schlugen innerhalb von 5 bis 7 Kilometern vom Ziel ein.
Vier Prozent der Raketen stiegen nicht richtig nach dem Start auf, gewöhnlich innerhalb der ersten 30 Sekunden.

Von den ersten 1.152 Raketen, welche gegen London abgeschossen wurden, trafen 517 die Stadt. Beim Einschlag hatte die V-2 eine Geschwindigkeit von 1.290 m/sek, mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit.

Der Sprengkopf war mit einer 60/40 Amatolmischung gefüllt, einer der stärksten verfügbaren Sprengstoffe. Nur zwei der eingeschlagenen A-4-Raketen explodierten nicht, alle anderen verursachten einen Krater von 10 Meter Tiefe und 12 bis 15 Metern im Durchmesser.

Obwohl der Einsatz der V-2 eigentlich gegen London vorgesehen war, zwang die strategische Lage im Westen zu einer Änderung der Pläne. Nun sollte der erste Schlag gegen das gerade von alliierten Truppen befreite Paris erfolgen. Der Aufmarsch der Batterie 444 war aber aufgrund der fließenden Frontlage schwierig und so konnte der erste Einsatz der V-2 nicht vor dem 6. September 1944 erfolgen. Beide Raketenstarts am 6. September scheiterten durch Motorenversagen.
Die Batterie ging nach Gefechtsberührung anschließend am 8. September zwischen Sterpigny und Gouvy in Belgien in Stellung und konnte um 8:34 Uhr die erste Rakete erfolgreich starten. Der Verbleib dieser Rakete ist jedoch unklar, vielleicht explodierte sie in der Atmosphäre. Die zweite Rakete wurde um 11 Uhr gestartet und schlug im Südosten von Paris ein, wo 6 Menschen getötet und weitere 36 verletzt wurden.

Batterie 2 der Artillerie-Abteilung 485 ging zwischenzeitlich bei Den Haag am 8. September 1944 in Stellung und schoss um 18:37 Uhr zwei Raketen gleichzeitig ab. Das Ziel war die Waterloo-Station in London und eine Rakete schlug in der Staveley-Road in Chiswick im Westen Londons ein, während die andere Epping, 27 km nördlich des Stadtzentrums, traf.

Bis Anfang März 1945 wurden insgesamt 1.359 V-2 gegen London abgeschossen, davon 1.039 aus der Gegend um Den Haag und der Rest hauptsächlich von Hook van Holland.
Von diesen waren 169 (12 Prozent) Versager kurz nach dem Start, 1.054 erreichten England und 517 (38 Prozent) davon trafen London und seine Vorstädte. Die Verluste in England betrugen 2.754 Tote und 6.523 Verwundete.

Auf Antwerpen wurden sogar mehr V-2 abgeschossen. Von den 1.610 Raketenstarts gegen diese wichtige Hafenstadt zur Versorgung der alliierten Truppen in Nordwesteuropa schlugen 1.262 (78 Prozent) in dieser Gegend ein, davon aber nur 598 (37 Prozent) in der Stadt selbst. Das Zielgebiet war der Hafen, aber nur 152 der Raketen trafen ihn. Diese Angriffe wurden hauptsächlich von der Eifel aus durchgeführt, wo die Versager als ‚Eifelschreck‘ von der örtlichen Bevölkerung bezeichnet wurden.

Der einzige taktische Einsatz erfolgte am 11. März 1945 durch 11 Raketen der SS-Werfer-Abteilung 500 auf die Ludendorff-Brücke bei Remagen. Mit ihrer neuen Funksteuerung schlugen die Raketen in einer Entfernung von durchschnittlich 1,7 bis 3,5 Kilometer vom Ziel ein. Keine V-2 traf ihr Ziel, aber für den technischen Standard zu dieser Zeit war dies eine außergewöhnliche Genauigkeit gegenüber den anderen V-2-Einsätzen.

Ziele der V-2:

Land

Stadt

Raketen

Belgien

Antwerpen

1.610

Lüttich

27

Hasselt

13

Tournai

9

Mons

3

Diest

2

Frankreich

Lille

25

Paris

22

Tourcoing

19

Arras

6

Cambrai

4

England

London

1.358

Norwich, Ipswich

44

Holland

Maastricht

19

Deutschland

Remagen

11

INSGESAMT

3.172

Ende der V-2-Einsätze

Die Überquerung des Rheins durch die britischen Streitkräfte nach Norddeutschland hinein, beendete den Einsatz der V-2. Die letzten sechs Raketen wurden von Den Haag am 27. März gegen London abgeschossen und die letzte gegen Antwerpen von Hellendoorn aus am gleichen Tag. Zwei weitere Raketen wurden am 28. März abgeschossen, aber ihre Ziele lassen sich nicht mehr feststellen.

Anschließend wurden fast alle V-2-Bodeneinheiten aufgelöst und in Infanterie-Kampfgruppen umgewandelt und zerstörten ihre Ausrüstung.
Nur Teile des Artillerie-Regiment 901 sollten die Truppen der Rote Armee an der Ostfront beschießen, welche Küstrin belagerten. Aufgrund des Chaos in Deutschland während der letzten Wochen des Krieges kam dieses ‚Unternehmen Blücher‘ nicht mehr zur Durchführung.
Die ursprüngliche Trainingseinheit Batterie 444 wurde nach Schleswig-Holstein verlegt, wo sie noch einige Testabschüsse mit Raketen in die Nordsee hinaus unternahm.

SS-General Kammler, der berüchtigte Leiter des unterirdischen Zwangsarbeiterkomplexes von Nordhausen, wo die ‚Wunderwaffen‘ V-2, V-1 und He 162 Volksjäger Düsenjäger gebaut wurden und welcher im Herbst 1944 die operative Leitung der V-2-Einsätze übernommen hatte, wurde zum Kommandanten der Verteidigung von Prag ernannt. Dort verliert sich angeblich seine Spur – aber neuste Forschungserkentnisse über Kammler geben ein anderes Bild.
Nordhausen selbst wurde am 10. April 1945 von US-Truppen erobert. Die Fertigung der V-2 war aber bereits im März 1945 ausgelaufen.

Wirksamkeit

Die V-1 war in der Schlussbetrachtung die effizientere Waffe als die fortschrittliche und viel teurere ballistische Rakete V-2. Da der Sprengkopf der ‚Fliegenden Bombe‘ nicht unter Hitzeeinwirkung wie derjenige der V-2 litt, explodierte er seltener vor dem Einschlag im Ziel und konnte auch schlagkräftigere Sprengstoffmischungen verwenden. Dazu verursachte der Einschlag der V-2 einen tiefen Krater, was die Druckwelle der Explosion auf die Umgebung minderte.

Und gerade weil die V-1 im Gegensatz zur V-2 abgefangen werden konnte, zwang sie den Alliierten erhebliche Gegenmaßnahmen bei Flak-Gürteln, Sperrballons, Abfangjägern und der Bombardierung ihrer Abschussstellungen auf. So wurden etwa 25 Prozent aller alliierten Luftangriffe und 20 Prozent der abgeworfenen Bombenmenge seit Dezember 1943 bis zum Herbst 1944 gegen V-1-Ziele durchgeführt.

Hinzu kommt, dass die V-1 als Terrorwaffe viel wirksamer war, da sie lange und weit zu hören war, während die V-2 schon im Ziel explodierte, bevor sie überhaupt wahrgenommen werden konnte. Der ständige Terror der Londoner Bevölkerung im Sommer 1944 durch die durchschnittlich täglich 110 V-1 verursachte einen nie offiziell bekanntgegebenen Massenexodus aus der britischen Hauptstadt, während es gegen die anschließend nur durchschnittlich täglich sechzehn V-2-Raketen sowieso keine Abwehrmaßnahmen gab.

Benutzer: Deutsches Reich.

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Quellenangaben und Literatur

Luftkrieg (Piekalkiewicz)
V-2 Ballistic Missile 1942-52 (Steven J. Zaloga)
Die deutschen Geheimwaffen (Brian Ford)

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Author: Lidia Grady

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